von Marina Biir
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26. Oktober 2021
In Zeiten von Corona mit Mundschutzpflicht, Kontakt- und Reiseverboten sowie sonstigen Einschränkungen im Alltag ist Desinfektion ein großes Thema. Was aber unterscheidet Reinigung von Desinfektion? Was landläufig häufig einfach sauber machen genannt wird, kann sowohl Reinigung als auch Desinfektion bedeuten, jedenfalls dann, wenn es um gesundheitlich relevante Bereiche geht. Die genaue Bedeutung von Reinigung und Desinfektion Die Definition von Reinigung und Desinfektion sind durch die DIN Norm 10516 festgelegt. Dort steht, dass Reinigung die Entfernung unterschiedlichster Verschmutzungen beinhaltet. Das können Reste aus der Produktion sein, Rückstände von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln und viele andere nicht erwünschte Materialien und Stoffe. Bei der Desinfektion hingegen werden mit Mikroorganismen benetzte Flächen mit physikalischen und chemischen Verfahren so lange behandelt, bis es für die Gesundheit unbedenklich ist. Das gilt besonders bei der Herstellung von Lebensmitteln aller Art, deren Qualität möglichst hoch und nicht beeinträchtigt sein darf. Von einer Million Keimen dürfen in diesem Fall maximal zehn überleben. Soll es noch keimfreier werden, müsste die entsprechende Fläche sterilisiert werden. In vielen Fällen reicht eine gründliche Reinigung aus Für betriebliche und häusliche Hygiene ist es vor allem in solchen Krisenzeiten, wie sie zurzeit mit dem Corona-Virus auftreten, wichtig zu wissen, wie und mit welchen Mitteln gereinigt werden sollte. Das gilt insbesondere für die Orte, zu denen Patienten oder Erkrankte Zutritt haben oder Küchen und andere Orte, an denen Speisen für andere zubereitet wird. Damit die Nahrung nicht durch Mikroben, Bakterien oder andere Keime verunreinigt wird und sich damit eventuell als gesundheitsschädlich erweist, muss eine entsprechende Reinigung erfolgen. Die verwendeten Reinigungsmittel sollten nicht nur wirksam gegen Verschmutzungen und Keime sein, sie sollten auch rückstandsfrei wieder entfernt werden können. Denn das zubereitete Essen darf nicht durch Rückstände von Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln kontaminiert werden. Für gewerblich genutzte Küchen wird daher ebenso wie in der Lebensmittelindustrie ein spezieller Reinigungs- und Desinfektionsplan aufgestellt. Die richtige Kombination ist wichtig In der Mehrzahl der Fälle werden mit Hilfe einer gründlichen Reinigung durchaus genügend Keime eliminiert. Daher ist in der Regel eine Flächendesinfektion oft nicht zwingend erforderlich. Werden Reinigung und Desinfektion miteinander kombiniert, sind die betroffenen Flächen in jedem Falle ausreichend sauber und gesundheitlich unbedenklich. Zu beachten ist, dass eine Desinfektion keineswegs eine Reinigung ersetzt. Bevor ein Desinfektionsmittel angewendet wird, sollten zunächst sämtliche Verschmutzungen entfernt werden. Andernfalls können die Desinfektionsmittel ihre volle Wirksamkeit nicht entfalten. Grundsätzlich sollte so wenig Desinfektionsmittel genutzt werden, wie möglich: Eine Dosierung über das auf der Packung angegebene Maß steigert deren Wirkung nicht. Andernfalls müsste zu viel Desinfektionsmittel wieder entfernt werden.